Knister, knister, knäuschen, was nuschelt da in meinem Häuschen? Ist es der Wind oder das Teenager Kind… das mit dem Streicheln eines Fellmikros gerade an einem Abend mehr verdient, als Vatti im ganzen Monat?

Ja, richtig gehört. Geräusche sind das neue Schwarz. ASMR ist das Stichwort der Stunde. Aber was ist das eigentlich, dieses ASMR, das sich fast lautlos in unsere Gehörgänge schleicht?

Im Grunde ist ASMR die digitale Fortsetzung der Regentropfen auf dem Dachfenster in einer Welt, in der Autos so mies klingen, dass der Motorensound aus einem Lautsprecher kommen muss (Nein, ich rede nicht von E-Autos, sondern von deutschen Premium Dieseln! Aber das ist ein anderes Thema.)

Jetzt wirst du vielleicht denken: Boah, ich bin froh, wenn ich mal meine Ruhe habe, da lasse ich mich doch nicht von irgendwelchen Störgeräuschen nerven. Aber so ist es nicht. ASMR kann echt eine beruhigende Wirkung haben. So ähnlich wie das bekannte weisse Rauschen. Ein leises Hintergrundgeräusch, das den Kopf ablenkt und dafür sorgt, dass du nicht stundenlang deinen Gedanken nachhängst. Eigentlich gar nicht so doof. Doch das ist nur die eine Seite der Münze. Viel interessanter ist die andere, die Schattenseite.

In den letzten Jahren hat ASMR sich zu einer gigantischen Industrie entwickelt. Alles, was irgendwie Geräusche macht, wurde vor ein Mikro gehalten, an einem Mikro gerieben und bekam ein Mirko reingeste… du weisst schon. Das Ergebnis sind unzählige Katzenschnurrer, Reißverschlüsse und Streichelgeräusche. Und… wer hätte es gedacht… natürlich hat die Porno Branche ASMR auch für sich entdeckt.

Das ist das Geile an ASMR. Also offensichtlich das wirklich Geile im denkbar sexuellsten Wortsinn. Was möchtest du hören? Schweres Atmen? Das Aneinanderreiben von Nylons? High Heels auf Parkett? Oder die Zunge auf den roten feuchten Lippen? Alles kein Problem. Gerne auch mit Video dazu und live auf Twitch.

Moment mal? Auf Twitch? Die sind doch gegen Porno? Ja, eigentlich schon. Aber kann denn ASMR Sünde sein? Anscheinend nicht. Denn es ist eine riesige Sparte auf der Plattform, die sonst eher für Gaming Übertragungen bekannt ist. Da hopsen junge Mädchen in dünnen Hemdchen über den Screen und lecken genüßlich ihr Mikro ab. Alles natürlich total „safe for work“. Zumindest so safe, dass Twitch keinen Bann ausspricht.

Und jetzt kommen die Millionen ins Spiel. Denn ASMR machen diese Girls natürlich nicht gegen die Langeweile, sondern gegen Geld. Das erhalten sie in Form von Abos und digitalen Geschenken, die ihre Zuhörer erst teuer kaufen und dann während des Streams verschicken können. Das alleine ist schon ein geniales Konzept und könnte schon so manches Mädel durchs Studium bringen. Aber hey… das geht doch auch professioneller.

Zum Beispiel auf OnlyFans. Dahin schicken die lasziven ASMR Luder ihre Zuhörer nämlich regelmässig. Natürlich mit dem Versprechen, dass es auf der Bezahl-Plattform nicht nur was auf die Ohren, sondern auch was für die Augen gibt. Zappelt der Fisch dann erstmal an der Kopfhörerschnur, wird richtig Kasse gemacht. Das volle Programm an Bezahlinhalten. Videos, Bilder, Chat, private Wünsche, du bezahlst es, die ASMR Mädels machen es. Und die Produktionsgesellschaften verdienen mit.

Moment mal…? Produktionsgesellschaften? Aber ich dachte, die Mädels sind so, naja, Solo-Unterhalter. Hahaha.. klar. Natürlich ist das Business längst komplett durchdrungen. Alle großen Accounts haben Management, Techniker, Social Media Team und Stylisten. Nur so wird es was mit den ASMR Millionen.

Wir hören uns…


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