Sicher hast du schon von Tiny Houses gehört. Die kleinen Häuser werden ja immer beliebter. Aus Gründen. Nachhaltig auf weniger Raum wohnen ist eine gute Idee. Wenn man es in seiner Lebenslage einrichten kann, ist ein Tiny House sicher eine interessante Alternative. Aber aktuell gibt es eine Falle, in die Tiny House Besitzer in Deutschland tappen können:

Der Umzug mit dem Tiny House.

Eigentlich ist es einer der großen Vorteile von Tiny Houses. Sie sind halbwegs mobil und können bei Bedarf mit dem Besitzer zusammen umziehen. Was wirklich unglaublich praktisch ist, wenn man einen neuen Job sucht oder die Rente nicht in der Stadt, sondern lieber an der See verbringen möchte. Man muss nur ein geeignetes Grundstück finden, spart sich Hausverkauf am alten Ort und Haussuche am neuen Ort, und stellt seine eigenen vier Wände inklusive Inventar an anderer Stelle wieder auf. Denkt man.

Ist aber nicht so!

Das aktuelle Baurecht in Deutschland macht dir dabei nämlich einen Strich durch die Rechnung. Das sieht Tiny Houses nämlich einfach als Immobilie, genau wie konventionelle Häuser. Und damit kommen die Probleme. Denn ein Haus muss beim Bau natürlich die dann aktuellen Bauvorschriften erfüllen. Danach gilt natürlich der Bestandsschutz. Das bedeutet: Baust du heute ein Haus neu, musst du die Regeln von 2023 erfüllen. Kaufst du ein Haus aus den 80ern, muss das Haus auch nur die Regeln der 80er erfüllen. Naja, zumindest grob gesagt ist das so. Und das macht durchaus Sinn.

Leider gilt das nicht für Tiny Houses. Zumindest dann nicht, wenn das Haus bewegt wird. Denn diesen Fall sieht der Gesetzgeber (zumindest aktuell noch) nicht vor. Bisher wurden Häuser halt selten bewegt. Deswegen nennt man sie ja auch IMmobilien. Doch jetzt kann es bei einem Tiny House durchaus mal vorkommen, dass die „Immobilie“ an einen neuen Ort gebracht wird. Tja, und wenn du das machst, dann sieht es rechtlich so aus:

Du baust das Haus neu.

Natürlich baust du das Haus eigentlich nicht neu. Du bringst es ja nur an einen neuen Ort. Also streng genommen baust du das Haus neu AUF. Aber das gilt vor dem Gesetz als Neubau. Deswegen muss dein Haus die zum Zeitpunkt des Umzuges gültigen Regelungen erfüllen.

Das ist die Tiny House Falle.

Weil ein Tiny House in der Regel, genau wie ein normales Haus, nur die Bauvorschriften erfüllt, die zum Zeitpunkt des ERSTEN Aufbaus gültig waren. Und nach einem Umzug plötzlich nicht mehr genehmigungsfähig ist. Das kann dir insbesondere dann passieren, wenn das Haus vor 2023 gebaut wurde. Denn in diesem Jahr wurden neue, strengere Regelung zur Wärmedämmung erlassen, die von fast allen Tiny Houses nicht erfüllt werden.

Ja, du hast richtig gelesen. Diese Tiny Houses, die überall als Öko-Wunder angepriesen werden, erfüllen sehr oft nicht die aktuell gültigen Bauvorschriften bei der Wärmedämmung. Denn auch wenn ein Tiny House im Vergleich zum konventionellen Haus natürlich viel weniger absoluten Energieverbrauch hat, auf den Quadratmeter gesehen, stehen die kleinen Wohnboxen eher schlecht da. Denkt man im ersten Moment nicht, ist aber so.

Also vorsicht, wenn du dich für ein Tiny House interessierst. Warte lieber noch etwas ab mit dem Kauf. Die Bürokratie hat das Problem schon erkannt, aber die Mühlen brauchen wie immer noch eine Weile, bis die Gesetzeslage sich an die Lebenslage angepasst hat.


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