Wenn Du den Fernseher einschaltest oder die Zeitung aufschlägt, merkst Du sofort: Du bist umgeben von schlechter Werbung. Wahrscheinlich denkst Du jetzt: Ist ja auch kein Wunder. Werbeagenturen sind profitgeile Copy&Paste-Höllen und die Werber selbst ideenlose Typen, die sich nur selbst beweihräuchern. Das stimmt nicht!

Gute Kreative liefern auch gute Ideen, aber in 90% der Fälle wird irgendwann einer der folgenden Sätze gesagt und die Idee stirbt.

Ich habe das Konzept meiner achtjährigen Tochter gezeigt.

Ja, das gibt es. Oft. Sehr, sehr oft. Es ist nicht immer die Tochter. Manchmal ist es auch die Nichte, die Putzfrau oder der Gärtner. Eigentlich ist auch egal, wer es gesehen hat. Wichtig für dich ist nur: eine Putzfrau putzt deine Bude, ein Kreativer macht deine Werbung. Du kannst natürlich den “Hausfrauentest” machen. Aber dann zeig die Idee jemandem aus deiner Zielgruppe. Bewerte dabei nur, ob die Idee verstanden wurde. Und vor allem: Stell deswegen nicht sofort die wochenlange Arbeit eines Kreativ-Teams in Frage!

Die finale Entscheidung trifft der Vorstand.

Achtung Social Media Alarm! Du willst deine Kunden auf TikTok erreichen, aber jeder Clip soll sicherheitshalber von vier Leuten abgezeichnet werden? Vergiss das! Lege Guidelines fest, bestimme einen Verantwortlichen und vertrau ihm. Oder sei selbst verantwortlich. Und handele! Das gilt übrigens für alle Bereiche, nicht nur für Social Media. Gefühlte 75% aller guten Marketing-Aktionen verlaufen im Sand, weil mit endlosen Diskussionen die Exekution verhindert wird.

Wir würden lieber sowas machen wie Firma XY

Wer das sagt, hat das Wort Marke nicht verstanden. Deine Marke bedeutet immer Einzigartigkeit. Deine Marke hebt sich immer vom Wettbewerb ab. Und deine Marke versucht immer, neue eigene Wege zu finden. Was du über deine Marke auf keinen Fall hören möchtest: “Die sehen ja genau aus wie…

Du solltest nicht versuchen, funktionierende Mechaniken aus anderen Bereichen auf deine Marke zu stülpen. Nur weil XY auf TikTok gerade mit dem Team lustige Tänzchen aufführt und damit viral geht, ist das nicht unbedingt die richtige Idee für dich. Grundsätzlich ist viral gehen eh nur interessant, wenn es innerhalb deiner Zielgruppe passiert. Sonst ist ein viraler Clip nur viel Arbeit.

Die Umsetzung machen wir dann InHouse.

Auch wenn dein Praktikant ein pfiffiges Kerlchen ist, er ist kein Designer, Texter und Mediaplaner in Personalunion. Niemand ist das. Auch du nicht. Mache nicht den Fehler, die kreative Idee selbst nachzubauen und umzusetzen. Das klappt im Grunde nie und wird fast immer peinlich am Ende. Konzentriere dich auf deine Kompetenzen. Lass dir zuliefern, was du selbst nicht 100% beherrscht. In der Regel erstellt ein erfahrener Kreativer ein zehnmal besseres Creative in einem Zehntel der Zeit. Also gib ihm Input und dann lass es ihn machen.

Töte nicht die gute Werbung!


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