Bethany Lane ist 35, lebt in Manhattan und verdient über $100.000 im Jahr. Sie ist eine Pandemie Gewinnerin. Neben ihr läuft, ordentlich an der Leine, ein Rassehund, gepflegt, schönes Halsband, edle Leine. Die beiden sind auf dem Weg zum Park. Bethany verbringt total gerne Zeit mit Hunden.
Das ist auch kein Wunder. Schließlich zahlen die Besitzer der Tiere bis zu $35 für einen kurzen Spaziergang mit Bethany. Denn die junge Frau ist Dog Walker. Sie führt die Hunde von reichen oder auch nicht so reichen New Yorker Bürgern aus. Das war vor ein paar Jahren ein ganz okayer Beruf, von dem man so halbwegs über die Runden kam. Aber jetzt, nach der Pandemie, ist es ein Business geworden, mit dem sich richtig Geld verdienen lässt. Und das nicht nur in New York.
Fast auf der ganzen Welt waren die Menschen während der Pandemie gezwungen, zuhause zu bleiben. Das hat nicht nur auf die Wirtschaftsleitung gedrückt, sondern auch auf die Stimmung von vielen Leuten, die sich in ihren schicken Single-Apartments plötzlich ziemlich alleine fühlten. Tja, und was machen Menschen, wenn Sie den ganzen Tag alleine zuhause rumhängen müssen? Genau, sie kaufen ein Haustier. Allein in Deutschland waren das 1.000.000 mehr(!!) Tiere im Jahr, als vor der Pandemie. Eine Million Tiere zusätzlich, das sind echt viele. Und ein ansehnlicher Teil davon waren auch Hunde.
Nun ist die Pandemie zumindest irgendwie vorbei und wir dürfen bald sogar wieder ohne Schutzmaske Bus fahren. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass jetzt noch mehr Hunde als früher den ganzen Tag alleine in kleinen Wohnungen rumgammeln, während Herrchen/Frauchen/Diverschen wieder ins Büro muss. Statt gechillt mit dem Laptop auf dem Sofa, und dem Hundchen vor dem Sofa, HomeOffice zu machen. Das versteht Hundchen natürlich nicht. Und lässt sein Unverständnis an der Einrichtung aus.
Auftritt Dog Walker!
An dieser Stelle kommt der Tipp für alle, die sich neben dem Studium, der Schule oder dem mies bezahlten Job beim Friseur um die Ecke, was dazu verdienen wollen. Werde Dog Walker. Knöpf den Leuten 25,- Euro pro Spaziergang ab, sammle ein Dutzend Flohpelze in der Stadt ein, karre die mit einem ollen Lieferwagen zum nächsten Hundeplatz und Bingo! Die Kläffer toben, die Kasse klingelt. In Deutschland wirst du vielleicht nicht ganz das Einkommen der jungen Dame von der Upper Eastside erreichen, aber besser als Wasserkästen stapeln ist es allemal.
Du musst nur schnell sein! Denn die Pandemie-Käufe sind jetzt schon zwei Jahre her. Und Hunde haben ein begrenzte Lebenserwartung. Der „Boom“ dürfte also in den nächsten Jahren aus natürlich Gründen langsam wieder abebben.
Falls du übrigens die Idee des Hunde Ausführens gut findest, kannst du auch mal drüber nachdenken, das örtliche Tierheim zu besuchen. Die zahlen zwar keine 25,- Euro pro Spaziergang, sind aber saufroh über jede Hilfe. Weil nach Ende der HomeOffice Zeit sehr viele Hunde, die einsame Menschen durch die Pandemie getröstet haben, jetzt einsam in einem Tierheim Käfig leben.
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