Ich habe ein Pflaster am Finger. Und daran sind nur die Grünen / die letzte Generation / Karl Lauterbach / die Maskenpflicht / der gelbe Glücksbärchi / (Hassobjekt deiner Wahl bitte hier eintragen) schuld… So, nachdem wir den lauten und hetzerischen Teil, der anscheinend bei Meldungen neuerdings immer vorne stehen sollte, abgehakt haben, kommen wir zu dem tatsächlichen Problem.

Ich habe mich schon wieder am Verschluss einer Flasche verletzt.

In letzter Zeit passiert es mir immer häufiger, dass ich mich beim Öffnen einer Flasche oder eines Tetra Packs am Finger verletze. Und wie es aussieht, hat das einen Grund. Die Getränkehersteller versuchen, ihre Gebinde umweltfreundlicher zu machen. Und haben jetzt anscheinend den Verschluss als Problem erkannt.

Ist so ähnlich wie mit den Strohhalmen. Du weisst schon, diese lustigen Papprollen, die dafür sorgen, dass du die große Coke vom Drive In noch vor dem Verlassen des Geländes austrinkst, damit nicht lauter kleine Fitzel in deinem Getränk schwimmen. Gut, lieber Pappe im Mund, als Plastik im Meer, aber eine echte Lösung ist das nicht.

Und damit sind wir wieder bei den Deckeln. Da gibt es zum Beispiel diese bekannte Wassermarke, die ihre Plastikflaschen aus 100% Recyclat herstellt. Recyclat, geiles Wort, oder? Klingt viel besser, als Plastikkrümmel. Ist aber das Gleiche. Also aus diesem Zeug werden neue Flaschen gemacht. Idealerweise nur aus diesem Zeug. Dann ist die Flasche zu 100% aus Altplastik. Die Flasche! Der Verschluss nicht. Der wird nämlich in der Regel nicht aus Recyclat hergestellt.

Achte mal darauf, was für einen Verschluss deine Lieblingsgetränke so haben. Plastik? Metall? Mit Ring an der Flasche? Mit Ring im Deckel? Ganz ohne Ring? Oder sogar Kronkorken? Varianten gibt es reichlich. Der Grund dafür ist, dass es irgendwie keine Norm gibt. Und anscheinend auch nicht die perfekte Lösung. Das ist ein Problem. Für die Getränkeindustrie, für die Umwelt und für meinen Finger. Und auch für deinen Finger.

Ich bin nämlich kein Einzelfall. Das weiss ich, weil ich in der Vergangenheit für einen Getränkehersteller Werbung gemacht habe. Da gab es den Versuch, den Verschluss umweltfreundlicher zu machen. Die Idee war super, aber am Ende haben die Leute entweder die Flasche nicht aufgekriegt oder sich an der Hand verletzt. Nach einem halben Jahr und einem Haufen Beschwerden ist man genervt wieder zum alten Verschluss zurückgekehrt. Der war leider weniger umweltfreundlich, dafür aber immerhin handfreundlich.

Ein ähnliches Bild sieht man bei anderen Herstellern auch. Nimm mal die Tetra Paks für Milch. Teilweise ist da jetzt so ein halber Deckel drauf. Den kannste im Grunde direkt wegwerfen. Als Verschluss taugt der jedenfalls nicht. Oder schau dir Limonaden an. Der neuste Versuch ist ein kleinerer Deckel, der mit einem Ring an der Flasche bleiben soll. Haste mal probiert, dir was einzuschütten, ohne zu plempern? Oder direkt den Deckel abgerissen und dich beim zweiten Öffnen an dem scharfen Grad geschnitten?

Komm, ich gebe dir ein Pflaster. Habe gerade neue gekauft. Damit ich gewappnet bin für die nächste Runde, wenn die Getränkehersteller wieder einen neuen Verschluss testen. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis der heilige Gral auf diesem Gebiet entdeckt ist. Bis dahin müssen wir mit den blöden Verschlüssen leben. Oder?

Einen Work-Around gibt es! Der ist ganz einfach und funktioniert super:

Leitungswasser…


Merke dir www.eintagstexte.de und komm jeden Tag vorbei, um einen neuen Text zu entdecken. Lass dich überraschen, lache, fluche, weine, grüble und erzähle davon. Lass uns eine Reise machen durch das Leben, die Dinge und alles dazwischen.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner