Seit mehr als einem Jahr ist Krieg in der Ukraine. Wir haben darüber viele schreckliche Berichte gelesen. Menschen wurden vertrieben, verletzt und getötet. Das alles ist eine humanitäre Katastrophe und eine geopolitische gleich dazu. Aber das dürfte jedem, der bei Verstand ist, eh längst klar sein. Darüber sprechen wir deswegen heute nicht.
Es wird auch nur ein kurzer Text, denn Krieg ist kein schönes Thema. Ich will dem Ganzen deswegen nicht zu viel Raum geben. Trotzdem gibt es etwas in diesem ganzen Chaos, das ich dir gerne erzählen möchte. Weil es mit Kommunikation zu tun hat. Und irgendwie auch echt clever ist.
Das „Freundliche Fahrzeuge“ Kartenspiel.
Den Namen habe ich mir ausgedacht, es ist nicht die offizielle Bezeichnung, aber ich glaube, es trifft die Idee ganz gut. Denn es handelt sich tatsächlich um ein Kartenspiel, das extra für den Krieg entwickelt wurde. Genauer gesagt, für die kämpfenden Truppen.
In Zeiten, in den alles und jeder digital ist, hat ein Krieg direkt fatale Folgen für die Kommunikation. Infrastruktur bricht zusammen, Telefone funktionieren nicht mehr, Geräte werden vom Feind zerstört oder haben schlichtweg irgendwann mangels Steckdose keinen Strom mehr. Kartenspiele funktionieren immer.
Das ist die Idee:
Die ukrainischen Soldaten erhalten im Moment von allen Seiten Fahrzeuge und schweres Gerät, mit dem sie vorher noch nie umgegangen sind. Und, das sie vorher oft auch noch nie gesehen haben. Deswegen hat die Army ein Kartenspiel genommen und auf jede Karte ein Bild eines Fahrzeugs gedruckt. Statt Bube, Dame und König sieht man jetzt Panzer, Haubitzen und LKWs.
Mit Hilfe dieser Karten lernen die ukrainischen Soldaten sozusagen spielend leicht die neuen Geräte kennen und können so besser im Chaos des Krieges Freund und Feind unterscheiden. Eine ebenso einfache, wie sprach-unabhängige Idee. Und eine wirklich wirkungsvolle Kommunikationsmethode. Hut ab dafür. Trotzdem vergessen wir bitte nicht:
Es ist und bleibt ein Krieg.
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