Es ist eine WinWin Situation. Der Arbeitnehmer, besonders gerne Geschäftsführer, Marketingleiter oder HR-Person, ist auf LinkedIn sehr aktiv. Themen werden gesetzt, Kommentare geschrieben und das Unternehmen profitiert von der persönlichen Reichweite des Mitarbeiters. Sowas kommt immer häufiger vor und man nennt das Corporate Influencer. Für ein Unternehmen kann das sehr hilfreich sein. Aber auch sehr hinderlich.

Bevor wir zu den Problemen kommen, lass uns kurz über die Chancen sprechen. Denn die sind wirklich interessant. Trotz der Risiken.

Als erstes ist natürlich die Reichweite ein Thema. Viele Unternehmen haben schlicht keine Reichweite auf LinkedIn. Die Gründe davon gehen von „keiner zuständig“ bis zu „noch nicht drüber nachgedacht“. Wenn es dann akut wird, folgen der Firma drei bis sieben motivierte Kollegen, ansonsten ist auf dem LinkedIn Profil des Unternehmens Totentanz. Das ändert sich natürlich, wenn Mitarbeiter selber Reichweite mitbringen und über die Firma sprechen. Plötzlich wird der Laden wahrgenommen. Das ist prima.

Auch prima ist natürlich die Wahrnehmung, wenn ein „LinkedIn Star“ auf seiner Profilseite stehen hat, dass er in deinem Unternehmen arbeitet. Was muss das für ein geiler Laden sein, wenn solche Leute da jeden Tag freiwillig hingehen. Das lockt im besten Fall interessante neue Bewerber an, die das Unternehmen voranbringen. Also im Ganzen. Nicht nur auf LinkedIn natürlich.

Weniger prima, und damit sind wir schon bei den negativen Seiten der LinkedIn Corporate Influencers, wird es, wenn ein Kollege sich mehr um SEINE Reichweite kümmert, als um seinen Job. Das kann schneller passieren, als du denkst. Der Schreibtisch ist voll und der LinkedIn Benachrichtigungsordner auch. Das ist eine Zwickmühle. Nicht gut. Für niemanden.

Auch nicht gut ist es, wenn der Kollege kündigt. Vielleicht sogar, weil er durch LinkedIn eine viel interessantere, also besser bezahlte, Stelle gefunden hat. Dann nimmt er/sie/es den schönen Ruhm nämlich einfach mit. Und innerhalb kürzester Zeit rollen digitale Sträucher durch deine LinkedIn Unternehmensseite. Und dann gibt es noch einen Aspekt, der vielleicht nicht direkt so transparent ist.

Das Web vergisst nicht. Auch keine alten LinkedIn Postings.

Tatsächlich kann das ein Problem für Unternehmen sein, die neue Kollegen mit großer Reichweite bei LinkedIn oder anderen Online-Plattformen ins Boot holen. Und zwar dann, wenn die Person in der Vergangenheit viele Beiträge veröffentlicht hat, die seinen alten Arbeitgeber erwähnen. Die fliegen dann überall im Netz rum und auch nach dem Jobwechsel werden Leute immer wieder über die alten Infos stolpern. Im schlechtesten Fall kann das zu teuren Verwechslungen führen.

Ok, und was ist die Zukunft?

Sicher wird diese Thematik nicht mehr verschwinden. Menschen reden auch auf LinkedIn lieber mit Menschen, als mit Unternehmen. Und erfolgreiche Manager werden immer öfter auch zur „Menschen-Marke“. Das ist ein Trend, den du als Person für dich nutzen kannst. Und den Unternehmen berücksichtigen sollten, wenn es um die Mitarbeitenden auf LinkedIn geht.

Ich persönlich denke, eine Art Mittelweg wäre sicher nicht verkehrt. Kompetente Kollegen sollten ruhig mal ein paar Beiträge für das Unternehmen auf LinkedIn schreiben. Auf der Unternehmensseite und nach Rücksprache mit dem Chef / Kollegen. Im Ton des Unternehmens. Diese Beiträge können die Personen dann auf ihren LinekdIn Profilen teilen. Gerne auch mit der Bemerkung: „ich habe da mal was geschrieben…“ Das erhöht die eigene Reputation und gibt dem Unternehmen etwas mehr Kontrolle über die eigenen Inhalte.

Du solltest für dich selbst entscheiden, wie aktiv du auf LinkedIn sein möchtest. Und bitte nicht vergessen… Fotos von deinem Hundewelpen postest du auf Instagram!


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