Das große Fressen erlebt gerade eine Durststrecke. Nach der Pandemie kamen zwar die Kunden zurück in die Gastronomie, aber die Arbeitskräfte blieben weg. Was ist da eigentlich los?

Sicher ist es dir auch schon aufgefallen. Viele Restaurants haben ihre abendlichen Öffnungszeiten angepasst, bieten keinen Mittagstisch mehr an oder sind direkt unter der Woche geschlossen. In fast allen Fällen ist der Grund das fehlende Personal. Und die Betreiber der Lokale wundern sich darüber auch noch.

Dabei ist das Problem seit Jahrzehnten bekannt und nur durch die Pandemie voll rausgekommen. Unsere komplette Futter-Landschaft ist auf Aushilfskräfte ausgerichtet. Den klassischen Oberkellner gibt es im Grunde nicht mehr. Seitdem vor allem Systemgastronomie die Innenstädte beherrscht, ist der Preisdruck und die Personalfluktuation derart gestiegen, dass es wirtschaftlich keinen Sinn mehr gemacht hat, ausgebildete Kellner zu beschäftigen. Selbst in den Küchen haben vor der Pandemie mehrheitlich Aushilfen gearbeitet. Was man bei einigen Läden übrigens auch geschmeckt hat.

Die Gastronomie ist ein Beispiel dafür, auf was für einem wackeligen Fundament eine ganze Branche steht, wenn nur mit ungelernten Hilfskräften gearbeitet wird. Ruck zuck ist man dann in der Spirale. Schlechterer Service und verkürzte Öffnung. Oder Preisanstieg bis zum Erbrech.. naja. Soweit hoffentlich nicht. Aber wahrscheinlich bis die Gäste nicht mehr bereit sind, die Zeche zu zahlen.

Die billigen Arbeitskräfte haben der Gastronomie den Rücken gekehrt. Sie hatten die Nase voll, zu unmöglichen Zeiten und unterirdischen Löhnen die Suppe der anderen auszulöffeln. Die billigen Arbeitskräfte fahren jetzt die Lieferwagen und Räder der neuen Einkaufs-Bringdienste. Da wird die Suppe nicht ausgelöffelt, sondern ausgeliefert.

Sonst ist für die Minijobber und Aufstocker alles beim Alten…


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