Wochenende ist ReLive Time. Das bedeutet: am Wochenende stelle ich einen alten Text aus dem Jahr 2016 hier neu ein. Der Text erscheint hier im Original mit einem ergänzenden aktuellen Kommentar am Ende.

Mal sehen, was sich geändert hat. Und was heute noch gilt…


Wenn Du Freiberufler bist, gehört Dir die Social Media Zukunft!

Noch dominieren Unternehmen die Business-Kommunikation. Aber ihre Macht bröckelt. Denn die neuen Strukturen im Netz setzen auf Menschen und nicht mehr auf Logos.

Früher war Sendezeit

Die Unternehmen hatten es einfach. Viele Kanäle wie TV oder Print ließen sich nur mit großem Aufwand und finanziellem Einsatz bespielen. Als Freiberufler hattest Du damals kaum eine Chance, mal zu Wort zu kommen. Und die Empfänger? Die haben halt alles geschluckt, was in ihre Richtung gespuckt wurde. Was sollten sie auch anderes machen? Es gab ja keine Möglichkeit der Interaktion.

Heute gibt es genau das: Interaktion. Für die Unternehmen bedeutet das, sie müssen die Einbahnstrasse der Beschallung verlassen und sich mit den Wünschen der Kunden auseinandersetzen. Und das nicht zu knapp. Denn viele Verbraucher machen, oft auch zu Unrecht, von ihrer Stimme Gebrauch und brüllen ihre Unzufriedenheit einfach in die Welt hinaus. Das ist für Unternehmen eine immense Herausforderung, die mit hohem personellem und finanziellem Aufwand verbunden ist. Für Unternehmen ist Social Media oft ein Fluch.

Für Freiberufler ist Social Media ein Segen.

Denn der Kern sozialer Medien ist nunmal das soziale, also die Interaktion (zwischen Menschen). Nimm Dir nur mal Facebook. Ursprünglich wurde das Netzwerk erfunden, um Studenten — ja die sind auch Menschen — miteinander zu vernetzten. Erst nach und nach haben Unternehmen versucht, diese Strukturen zu unterwandern und in ihrem Sinne zu nutzen.

Daraus entwickelten sich die Facebook Pages, die ca. 2010 einen regelrechten Hype erlebt haben. Viele Unternehmen sind wie wild auf Facebook eingefallen. Die Folge war eine Flut an Gewinnspielen, Gratis-Aktionen und was weiß ich nicht noch allem. Das Ziel: Möglichst viele Fans einsammeln. Das war kurzfristig großartig. Inzwischen sind die Facebook Pages immer mehr in die Bedeutungslosigkeit abgedriftet. Die Unternehmen kämpfen mit Sichtbarkeit unter der 5% Marke.

Freiberufler sind sichtbar!

Als Freelancer oder Solopreneur hast Du etwas, das Unternehmen nicht haben: Persönlichkeit. Und die bringt dir Sichtbarkeit. Denn die Menschen vertrauen lieber anderen Menschen als irgendwelchen Bürotürmen mit Logos am Eingang. Deswegen sind bei Facebook inzwischen die Gruppen auch so stark geworden.

In Gruppen hast DU die Möglichkeit direkt als Mensch mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, die sich für Deine Themen interessieren. Das ist viel besser, viel direkter und viel einfacher, als auf einer Unternehmens-Page. Deswegen lautet der Facebook Rat für Freiberufler:

Sei in Facebook Gruppen aktiv!

Diesen Rat kannst Du fast 1:1 in alle Social Networks übertragen. Da, wo es besonders um Interaktion zwischen einzelnen Menschen geht, wie zum Beispiel bei Snapchat oder Twitter, da kannst Du als Einzelkämpfer richtig punkten. Denn in diesem Bereich ist es für Unternehmen besonders schwer, Botschaften zu platzieren. Und für Dich ist es einfacher, direkt mit den Menschen zu sprechen und sie von Deinen Qualitäten zu überzeugen.

Darum gehört Freiberuflern die Social Media Zukunft:

Die Entwicklung geht im Moment eindeutig in Richtung Mensch-zu-Mensch Kommunikation. Der rasante Anstieg der Influencer Marketing Budgets und das geradezu wahnsinnige Wachstum von Snapchat sind unmissverständliche Anzeichen dafür, dass die #MenschenMarke in der Kommunikation der Zukunft eine sehr sehr wichtige Rolle spielen wird. Deswegen lautet mein Fazit heute:

Kultiviere Deine MenschenMarke!


Kommentar aus 2023 Sicht:

Die Idee der MenschenMarke existiert weiter. Ich würde sogar sagen, der Trend hat sich noch verstärkt. Influencer sind inzwischen zu Marken geworden. Mit eigenem Duft, eigenem Merch und eigenem Unternehmen. Das gilt auch für Sportler, Sänger oder Schauspieler, die Produkte unter ihrem eigenen Namen herausbringen, statt Marken in die Kamera zu halten. Wahrscheinlich werden wir in naher Zukunft Unternehmen sehen, die sich darauf spezialisieren, China-Produkte auch in kleinen Auflagen zu labeln und zu liefern. Dann wird jeder Youtuber sein eigenes Nahrungsergänzungsmittelchen haben.

Was die Sichtbarkeit betrifft, hat sich die Situation noch verschärft. Ohne Bezahlung geht Markenreichweite auf Facebook inzwischen gegen Null. Der alte Tipp mit den Gruppen hat auch ausgedient. Facebook ist weitgehend tot und nur noch Halde für Hater. Auch Snapchat war eher ein Rohrkrepierer. Zwar sind die Kids da heute noch drin, aber im Mainstream ist die App nicht angekommen.

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