Wir haben eine neue Sau, die durchs Dorf getrieben werden kann! Das Werbeverbot für Süssigkeiten. Nach Zigaretten und Fleisch sind es jetzt Bonbons und Schokoriegel, die ihr Fett wegkriegen. Also sprachlich gesehen zumindest. Tatsächlich eher nicht. Und das scheint das Problem zu sein.

Die Grünen, allen voran Ernährungsminister Özdemir, wollen ein Werbeverbot für Süssigkeiten verabschieden. Ziel soll es sein, die 15% der Kindermasse, die zu viel masse haben, zu gesünderer Ernährung zu bringen. Aber macht das wirklich Sinn?

Werbeverbot für Süssigkeiten im TV ist das größte Thema in dem Bereich. In den Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche fernsehen, soll Werbung für Süssigkeiten nicht mehr erlaubt werden. Konkret bedeutet das, von 6:00 Uhr morgens bis 23:00 Uhr abends. Man beachte dabei: ab 22:00 Uhr abends dürfen ARD und ZDF Filme mit FSK 16 zeigen. Naja, ok. Da war man wohl etwas übereifrig.

Natürlich gilt das Werbeverbot für Süssigkeiten auch auf allen social Plattformen, betont die Politik. Und das ist irgendwie niedlich und niederträchtig zugleich. Denn rein rechtlich dürfen Jugendliche unter 16 Jahren in Deutschland gar nicht, bzw. nur eingeschränkt an Social Media teilnehmen. Niedlich ist es also, weil manche Anbieter die Nutzung erst ab 16 erlauben. Für die ist die neue Regelung also eh egal.

Niederträchtig ist es, weil einige Plattformen die Teilnahme ab 13 Jahren zwar gestatten, aber aufgrund der DSGVO den Kids keine personalisierte Werbung zeigen dürfen. Und genau da kommt die Gemeinheit. Um das Werbeverbot für Süssigkeiten einzuhalten, müssten Meta und die anderen komplett auf diese Art Werbung verzichten. Sonst können sie nicht garantieren, dass die Werbung ausgespielt wird. Damit wäre Süssigkeitenwerbung auf Social gestorben. Für alle Altersgruppen.

Aber vielleicht hebt Facebook einfach das Mindestalter in Deutschland auf 16 Jahre an. Ist eh nur ein theoretischer Wert, der im echten Leben sowieso nie kontrolliert wird.

Das war online. Und noch nicht alles. Ein spannender Punkt kommt noch. Plakate! Die soll es auch erwischen. In der Nähe von Schulen darf keine Plakatwerbung für Süssigkeiten mehr gemacht werden. Ah ja… Spannende Idee. Hat mal jemand geschaut, wo Plakatwände sind und wo Schulen? Oupsi, gefühlte 90% aller Plakate befinden sich irgendwie in der Nähe von Schulen. Das wäre also im Grunde ein Generalverbot von Plakatwerbung für Süssigkeiten.

Ok, soviel zur Lage der Nation bei Süssigkeiten. Nur was ist eigentlich mit den Lebensmitteln, die keine Süssigkeiten sind, aber trotzdem ziemlich ungesund? Von denen hört man wenig in den Medien. Aber gerade da könnte es spannend werden. Man denke nur mal an Sahne-Leberwurst, Gewürzgurken und TK-Pizza. Wenn das Verbot tatsächlich wie geplant alle für Kinder schädlichen Lebensmittel betrifft, dann dürften diese Leckereien bald auch nicht mehr im TV beworben werden. Naja, genau genommen nur noch im Nachtprogramm. Ob das so kommen wird? Man darf zweifeln.

Achja… einen Punkt haben wir noch. Das Werbeverbot für Süssigkeiten im Umfeld von Sportübertragungen. Also keine Einblendung der schädlichen Gummibärchen mehr vor der Bundesliga.

Bei dieser Nachricht knallen gerade in allen Brauereien des Landes die Kronkorken.


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